Sommertour über Krakau, die Hohe Tatra,
die niedere Tatra, das Riesengebirge
und die böhmische Schweiz
vom 23.06. bis 01.07.2018
Unsere ursprüngliche Reise war für 10 Tage geplant. Leider klappte es nicht bei allen mit der Urlaubsplanung und so wurde diese Tour auf 9 Tage reduziert.
23. Juni 2018 - 432 km Rostock - Trzebiechów,
Sechs Motorradfreunde auf fünf Maschinen, so begann unsere Reise. Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen starteten wir um 9.00 Uhr in Rostock. Unser Tagesziel war Trzebiechów, in Polen.Unsere Stecke verlief über Neubrandenburg, Prenzlau nach Schwedt/Oder, wo wir Deutschland verliessen, die Oder überquerten und dann südlich bis nach Kostrzyn nad Odra fuhren. Von dort ging es dann in südöstlicher Richtung zu unserem Tagesziel, in der nähe von Zielona Gora. Hier fanden wir geräumige Holzhäuser aus massiven Stämmen vor, die einen gewissen Chick hatten. Ebenso gebaut war in unmittelbarer Nähe das Gasthaus. Das Pod Koziorozcami bietet eine Taverne, die polnische Küche serviert und auf Wildgerichte spezialisiert ist.
24. Juni 2018 – 420 km Trzebiechów, - Wisla Mala
Zum Frühstück hatte wir uns auf 07.30 Uhr festgelegt, denn auch heute gab es wieder einige Kilometer die auf uns warteten. Gestärkt setzten wir unsere Reise um 08.45 Uhr fort. Zunächst ging es weiter südöstlich in Richtung Wroclaw. Die Stadt ließen wir aber nördlich von uns liegen. Wir waren hier auch auf Nebenstraßen unterwegs, auf denen man tüchtig durchgeschüttelt wurde und das Gefühl aufkam, man würde über ein Waschbrett fahren. Die abgelegenen Ortschaften zeigten sich mit zwei Gesichtern, zum einen die alten, wenig restaurierten Gebäude und zum anderen Neubauten (Eigenheime) die eigentlich keine Wünsche offen ließen. Große Häuser mit großen Grundstücken. An diesem Sonntag machte der Sommer pause und wir mussten in die Regensachen steigen, denn wir konnten nicht abschätzen ob es nur kurze Schauer bleiben, weil der Himmel gleichbleibend grau aus sah. So ging unsere Reise weiter und wir näherten uns schon der tschechischen Grenze. Sie war zwar nicht in Sichtweite, aber die Wegweiser sagten es uns, denn den Orten, die uns angezeigt wurden, würden wir in drei Tagen wieder begegnen. Am Nachmittag besserte sich dann auch das Wetter und die Regensachen konnten wieder verstaut werden. So erreichten wir kurz nach 17.00 Uhr unser Ziel in Wisla Mala einem kleinen Ort am Stausee der Weichsel. Eigentlich sollten Andrasch und Mike an diesen Abend zu uns stoßen, denn die Beiden sind am frühen Morgen in Hannover gestartet, damit sie die ca. 800 km bis zum Abendessen schaffen. Doch dann kam der Anruf. Mike sein Moped hatte den Dienst verweigert und sie müssen in Cottbus übernachten, um am Montag eine Werkstatt auf zu suchen. 17.50 Uhr Zimmer stornieren? Booking.com macht es möglich noch bis 18.00 Uhr zu stornieren, also schnell ins Internet und ein Zimmer stornieren. 17.58 Uhr hat Booking die Stornierung bestätigt. Unsere Motorräder konnten wir in einer Scheune, welche mit zum Objekt gehörte unterstellen.
25. Juni 2018 - 220 km Wisla Mala – Zdiar
Der morgendliche Ablauf sollte sollte für die nächsten Tage stets der gleiche werden. 7. 30 Uhr Frühstück und 8.45 Uhr Abfahrt. Auschwitz war für heute unser erstes Ziel. Zunächst steuerten wir das Museum an. Etliche Reisegruppen blockierten die Kasse und wurden dann Etappenweise eingelassen. Da das, für uns 2-3 Stunden bedeuten würde, passte es nicht in unseren zeitlichen Ablauf. Also fuhren wir weiter zum 2. Auschwitzlager „Historisches Tor“, wo das bekannte Bild herkommt. Die Gleise, die direkt durch das Tor ins Lager führen. Danach fuhren wir weiter nach Krakau. Hier charterten wir uns ein E-mobil und ließen uns bei einer kleinen Stadtrundfahrt, etwas über die Geschichte der Stadt erzählen. Im Anschluss machten wir noch einen kleinen Bummel zum Marktplatz, hier stehen etliche geschmückte Pferdekutschen für Ausfahrten bereit und alle wurden von hübschen Kutscherinnen gefahren.Nach unseren Krakau Besuch ging es auf direktem Wege in Richtung Slowakei, zu unserer Unterkunft in Zdiar. Hier hatten wir anfänglich Schwierigkeiten unser Quartier zu finden, denn es war ein neu gebautes Ferienhaus, abseits der Straße an einem Berghang. Danach mussten wir uns auf Wanderschaft begeben, um etwas zum Abendessen zu bekommen. Wir fanden in ca. 2,5 km ein Hotel, wo wir sehr freundlich und ausreichend bedient wurden. Zu diesen Zeitpunkt meldeten sich unsere beiden Nachkömmlinge, die unser Quartier auch nicht finden konnten. Wir beschrieben ihnen den Weg zu dem Hotel, in dem wir zu Abend essen waren, denn das war bedeutend einfacher. Zur Freude aller waren wir nun endlich komplett.
26. Juni 2018 - 280 km Zdiar – Povazska Bystrica
Nach einem doch recht guten Frühstück, starteten wir in Richtung Tatranska Lomnica. Von hier aus fahren die Seilbahnen zur Lomnicky Stift (2632m). Um auf diese Bergspitze zu kommen, kann man mit drei Seilbahnen ans Ziel gelangen. Voraussetzung man hat genügend Zeit und das Wetter ermöglichte eine gute Sicht. Leider war beides gegen uns. Denn um mit der Gondel zum Gipfel zu gelangen hätten wir wieder zwei Stunden warten müssen, bis wir an der Reihe wären. Also kauften wir uns Tickets für die beiden ersten Stationen, die bis auf 1768m hinauf führten. Von hier startete die letzte Seilbahn zum Gipfel. Diese 900 m Höhenunterschied werden mit der Gondel an freischwebende Seilen, ohne Zwischenpfeiler überwunden. Da wir ja sowieso kein Ticket dafür hatten, wurde unsere Entäuschung aber geschmälert. Denn die abfahrende Gondel verschwand nach 50m in ein wolkiges Nichts. Die Wolken hingen so tief, das die Sicht fast Null war. Nachdem wir unsere Schnuppertour zur Lomnitzspitze beendet hatten, ging es weiter und ich hatte den Eindruck die Wolken kommen immer tiefer, denn man bemerkte kaum, das wir langsam immer mehr Höhenmeter unter den Rädern hatten. Das Wetter wurde auch nicht besser, als wir uns aus der Hohen Tatra verabschiedeten, bekamen wir noch einen kleinen Hagelschauer mit auf dem Weg. Da das Wetter sehr wechselhaft war, zogen wir unsere schicken Regenkombis an. Mit etwas mehr oder auch etwas weniger Regen fuhren wir durch die niedere Tatra, mit Abstechern auf Nebenstraßen mit etwas mehr Kurven. Sicherlich hätten diese Abschnitte bei Top Wetter noch mehr Spass gemacht. Auf dem letzten Streckenabschnitt ließ sich die Sonne auch wieder sehen. In Povazska Bystrica waren wir im Hotel Bothe untergebracht. Die Unterkünfte waren recht geräumig, jedoch das Frühstück, welches man für 4.90 € bestellen konnte, war schon etwas knapp bemessen. Selbst eine zweite Tasse Kaffee musste extra bezahlt werden. Hier hätte ich bei der Hotelbeschreibung, was das Frühstück angeht, doch etwas genauer hin schauen müssen.
27. Juni 2018 - 315 km Povazska Bystrica - Klodzko
Der heutige Tag sah wettertechnisch viel versprechend aus. Die Stecke wurde etwas länger gewählt, da kein weiterer Zwischenstopp eingeplant war, aber wir uns auf mehreren Nebenstraßen bewegen wollten. Das heißt schmale und kurvige Abschnitte. Wir starteten also von unserem Hotel Bothe entlang dem Flußlauf, bevor es in NW Richtung über die Grenze in die Tschechei ging. So fuhren wir über zum Teil sehr gut ausgebauten Straßen oder weniger Guten, aber dafür durch interessante Landschaften. Am Nachmittag durften wir uns dann wieder in die Regenbekleidung hüllen. Es ging dann wieder auf polnisches Hoheitsgebiet, denn unsere nächste Übernachtung war wieder ein Hotel in Polen. Beim Abendessen waren wir die einzigen Gäste im Restaurant, es sah so aus, als wenn man froh war das überhaupt Gäste da waren. Dieses Bild stimmte am nächsten Morgen aber nicht mehr. Es waren in der Nacht noch Reisebusse eingetroffen, mit russischen Touri´s, die den Eindruck vermittelten, es wäre ihre letzte Mahlzeit oder die erste nach Wochen.
28. Juni 2018 - 180 km Klodzko - Spindlermühle
Der Plan für heute sah vor, im Riesengebirge, von Pec mit dem Sesselliften zur Schneekoppe zu fahren. Doch irgendjemand hatte auf diese Tour etwas dagegen, dass wir auf die Berge kommen. Der Morgen begann wie der Abend da vor – Regen. Diese Beständigkeit setzte sich auch den ganzen Tag fort. Dazu kamen noch mächtige Windboen. Aus dieser Tatsache heraus, versuchten wir es erst gar nicht auf die Schneekoppe zu kommen. Denn selbst wenn die Sessellifte fahren sollten, wäre die Sicht gleich Null. Also ging es direkt zu unserem Hotel in Spindlermühle. Von der schönen Landschaft konnte man an diesem Tage wenig erkennen. Zum Zeitvertreib machten wir ein kleines Tischtennisturnier, der Sieger bekam natürlich auch einen Pokal überreicht. Am Abend fuhren wir dann mit einem Taxi in den Ort, da das Hotel etwas abseits lag. Wir testeten die tschechische Küche, bei der die Knödel nicht fehlen durften.
29. Juni 2018 - 290 km Spindlermühle - Zittau
Freitag – die Sonne lacht und die Welt scheint wieder in Ordnung. Bei einem sehr großzügigen Frühstück, konnten wir die schöne Landschaft um unser Hotel jetzt auch erkennen. Also Regensachen verstauen, die sollten wir jetzt nicht mehr gebrauchen und ab ging es die schöne Landschaft zu genießen. Natürlich macht das fahren dann auch noch mehr Spaß und man hat auch wieder einen Blick für die Natur. Für heute ging es zunächst zu einem kleinen Jawa Museum in Rabakov. Dieses private Museum von Vater und Sohn Miclikovych, befindet sich am Rande des böhmischen Paradieses Detenice in der Nähe der Burg, ca 15 km von Mlada Boleslav. Hier gab es eine umfassende Sammlung von Motorräder der Marke Jawa von 1929 bis 2014. Weiter ging es an Mlada Boleslav wo sich das SKODA Werk befindet. Unser nächstes Ziel aber waren die Bikerhöhlen des Motoclub Pekelne Doly. Also wer sich in dieser Gegend auf halten sollte, sollte diesen Abstecher nicht auslassen. Wir fuhren dann im Anschluß nach Decin und von dort an der Elbe in Richtung Dresden.Unser Fahrt wurde aber in Hrensko unterbrochen. Es gab dort irgend einen Unfall, dadurch Vollsperrung. Aus diesem Grunde beschlossen wir eine Nebenstraße zu nehmen, die uns irgendwo durch die Tschechei nach Seifhennersdorf führte. Dann war es auch nur noch einen Katzensprung bis nach Zittau.
30. Juni 2018 - 350 km Zittau – Berlin
Bevor wir uns auf den Weg nach Berlin machten, wollten wir noch das Schloss in Frydlant besuchen. Bekannt ist dieses Schloss, weil hier zahlreiche tschechische Märchenfilme entstanden sind. Die von mir gewählte Strecke nach Frydlant war schon etwas Abendteuerlich und nicht zu empfehlen und dann die Entäuschung, der Eintritt war nur möglich mit Führungen und die waren auch noch zeitlich festgelegt. Also wer sich dieses Ziel aussucht, sollte sich vorher schlau machen. Eigentlich wollten wir zurück nach Zittau, aber die Strecke wollte keiner ein zweites mal fahren. Darum wählten wir den Weg in Richtung Görlitz, um über Bautzen nach Moritzburg zu gelangen. Hier machten wir noch einen kleinen Rundgang und unsere weiblichen Begleiter versuchten sich, den Schuh von Aschenbrödel an zu bekommen. Doch leider ohne Erfolg, also wird der Schuh noch lange auf seinen neuen Besitzer warten. In Großenhain wartete Uwe auf uns, denn er wollte nach einen Familienbesuch die Reise mit uns weiter fortführen. In Berlin hatten wir das Motel Grunewald gebucht. Da es in unmittelbarer Nähe beim Avus-Treff / Spinner-Brücke ist, verbrachten wir den Abend auch dort. An diesen Abend mussten wir uns leider von Diana verabschieden, da Sie noch andere Termine wahrnehmen musste.
1. Juli 2018 - 275 km Berlin – Bargeshagen
Nun ist der letzte Tag ran gerückt. Unser letztes gemeinsames Frühstück, nach einer für mich schönen Motorradreise geht es nun über Nauen Pritzwalk und Güstrow wieder nach Hause. Ich habe aber jetzt schon wieder Lust auf eine neue Tour.