Hannes, Uwe, Hans Karl, Diana
B96 Tour 09.07. – 14.07.2017
Die B 96 ist eine Bundesstraße in Deutschland.
Sie steht für Freiheit, Sehnsucht und Heimat – ca. 520 Kilometer lang, führt sie einmal quer durch den Osten Deutschlands und ist inzwischen über 80 Jahre alt. Eine Straße, die zu DDR-Zeiten F 96 hieß – sie verbindet Menschen, Orte und Abenteuer zwischen Zittau in Sachsen ( Oberlausitz ) und Saßnitz auf Rügen.
Der Berliner Autor Marc Kayser bereiste für sein Buch „Große Freiheit Ost – Auf der B96 durch ein wildes Stück Deutschland“ die Strecke. In dem Buch geht es um den Autoren, der sich auf die Socken gemacht hat und die B96 mit dem Auto abgefahren ist und einige tolle Geschichten davon erzählt.
Genau dieses Buch bekam Hannes von seiner ehemaligen Chefin zum Geburtstag geschenkt.
Er fand es so faszinierend geschrieben, dass er dies zum Anlass nahm und sich mit uns … Uwe, Hans Karl, Diana, Jens und Grit … auf die Spuren der B96 machen wollte. Leider mussten Jens und Grit die Tour aus privaten Gründen absagen – schade.
Am Dienstag, 31.01.2017 trafen wir uns alle bei Hannes, um die genaue Planung, Einzelheiten und Übernachtungen unserer Tour zu besprechen und um alle noch bestehenden Unklarheiten zu beseitigen. Wir legten die Strecke nicht wie Marc Kayser, sondern wollten sie von der anderen Seite befahren – von Nord nach Süd. Da unsereins schon das ein oder andere Mal auf Rügen war, beschlossen wir die Strecke ein wenig anders anzufahren.
Wohl gelaunt gings weiter Richtung Neubrandenburg und Burg Stargard.
Gegen 17 Uhr kamen wir in unserer ersten Unterkunft an – Burg Stargard. Wir hatten gute 203 km geschafft. Für unsere Mopeds fanden wir auch einen ruhigen Parkplatz auf dem Hof.
Nachdem wir eingecheckt und unsere Zimmer bezogen hatten, war eine Stärkung angesagt – Biker Bier mit Abendbrot im Hotel zur Burg. Nach dem leckeren Essen kam uns ein Verdauungsspaziergang gerade recht – schönes Wetter – also los. In Burg Stargard gab es auch Kultur – eine steile Treppe führte uns nach oben zu den Kriegerdenkmälern von 1870/71 und 1914/18. Von da oben hatten wir eine großartige Aussicht über den Ort und Zeit für eine Verschnaufpause … sind ja nicht mehr die Jüngsten. Unten wieder angekommen, fühlte sich Hannes gleich heimisch. Die Ortsfeuerwehr bekam den Tag wohl eine neue Drehleiter – ein kleines Spektakel, was wir uns nicht entgehen ließen.
Leider hatten wir kein Glück noch einen Absacker im Ort zu ergattern. Also blieb uns nichts weiter übrig als zurück zum Hotel … und nach einem Feierabendbier ging es dann ab ins Bett.
Montag, 10.07.2017
Frisch, munter und voller Elan begann der zweite Tag unserer Tour um 8 Uhr mit einem leckeren Frühstück. Gestärkt und Sachen auf den Maschinen verschnürt, ging es dann los über Neustrelitz, Ravensbrück, Gransee und Oranienburg.
Kurz vor Berlin – bevor wir die B96 verließen, um den Stau durch Berlin zu umfahren – machten wir Stopp an einer Tankstelle. Die Alte Lady hatte Durst und wir genehmigten uns einen kleinen Snack. Wir ließen uns bisschen Zeit, da Hannes sein Regenradar uns nichts Gutes verhieß. Da wir alle mit Regensachen ausgestattet waren, nahmen wir die Herausforderung mit dem Regen an. Auf dem Berliner Ring gab es für die knapp 100 km Autobahn nur Regen. Unsere Tour führte uns über Zossen, Baruth/Mark, Luckau zu unserer nächsten Übernachtung nach Lübbenau im Spreewald/ Langengrassau „Hotel zur Alten Schule“. Angekommen und der Regen ließ nach.
Nach ca. 257 km hingen wir unsere Sachen auf, zogen uns trockene und angenehme Sachen an und vertraten uns die Füße im Ort. Gegenüber der Unterkunft gab es dann endlich auch ein leckeres Abendbrot bei schönstem Sonnenschein an der frischen Luft. Unser zweiter Tag ging zu Ende.
Hier sei noch angemerkt: für alle nächsten Touren mit Übernachtung sollte bei der Buchung der Unterschied zwischen einem Doppelzimmer und einem Zweibettzimmer bekannt sein. Uwe und Hannes teilten sich hier ein Doppelbett miteinander.
Dienstag, 11.07.2017
Am nächsten Tag stärkten wir uns wieder um 8 Uhr beim Frühstück. Angezogen und Maschinen bepackt – wollte die Alte Lady nicht. Sie sprang einfach nicht an. Wohl zu viel Wasser tags zuvor um Berlin geschluckt. Erste Reparatur an der Lady stand an.
Zündkerzen waren schwarz. Die Männer kümmerten sich rührend um die Ladys. Zündkerzen ausgetauscht und ein bisschen hin und her geschraubt, meldete sich die Alte Lady wieder … erst stotternd, aber dann kam sie doch wieder in Fahrt und fuhr wieder wie ein Bienchen. Dachte schon, die Fahrt wäre hier für mich schon zu Ende.
Unsere Tagestour führte uns über Luckau nach Burg – haben B96 kurz verlassen. Hier wollten wir uns den Spreewaldbahnhof Burg ansehen – Kultur soll ja auch auf so eine Fahrt nicht zu kurz kommen. Leider war an diesem Tag geschlossen.
Nach Kaffee und Kuchen ging‘s dann weiter nach Bautzen ins Senfmuseum … so viel Senf und eine kleine Besichtigung der Kirche war auch drin. Nachdem das Regenradar wieder nichts Gutes vorher sagte (Sturzregen vom feinsten), beschlossen wir einstimmig, die Tagestour abzukürzen und gleich Richtung Görlitz in die nächste Unterkunft zu fahren. Zittau ist dann nächstes Jahr ein Muss. Kaum waren wir nach gut 200 km im Mühlenhotel, meldete sich Petrus mit Regen und Gewitter. Wir hatten alles richtig gemacht und auch die Maschinen standen diesmal im Trockenen.
Mittwoch, 12.07.2017
Unsere vorletzte Tagesstour von ca. 168 km begannen wir wie jeden Tag mit einem ausgiebigen Frühstück um 8 Uhr.
Die Sonne lud uns an diesem Tag mit einer Besichtigung von Görlitz ein. Görlitz hat eine schöne Innenstadt und einen Dom. Hier ließen wir es uns nicht nehmen, und stiegen die vielen Stufen hinauf. Oben wurden wir mit einem wunderbaren Blick über die Stadt belohnt.
Bevor es weiterging, gab es noch ein leckeres Eis. Auch ein kleiner Abstecher zu unseren Nachbarn – Polen – durfte jetzt nicht fehlen. Die Alte Lady war im Ausland . Auf einem Markt kurz hinter der Grenze haben wir für ein, zwei Familienmitglieder noch Zigaretten gekauft.
Nun machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Unterkunft ins „Hotel am Schloss“ über Bad Muskau, Döbern, Forst (Lausitz), Eisenhüttenstadt, Frankfurt(Oder). Leider war uns auch auf den letzten 50 km der Regenmacher treu und hat uns noch mal ordentlich nass gemacht. Der Name der Unterkunft klang vielversprechend. Unterkunft und Verpflegung waren auch hier in Ordnung.
Das war dann leider auch schon der letzte Abend unserer B96 Tour.
Donnerstag, 13.07.2017
Nach einem gemeinsamen Frühstück begannen wir wie jeden Morgen, Sachen packen, Maschinen beladen und bezahlen. Es sollte nach Frankfurt/Oder zur Stadtbesichtigung gehen. Sehenswürdigkeiten wollten wir uns auch am letzten Tag nicht entgehen lassen.
Leider machte uns die Alte Lady einen Strich durch die Rechnung. Sie gab keinen Ton mehr von sich. Abends war noch alles okay und jetzt das. Also ab in die Honda Werkstatt ganz in der Nähe. Zündspule defekt – hieß es. Sie konnten nichts machen. Das Aus für die Alte Lady.
Der ADAC kümmerte sich drum und brachte sie nach Rostock. Für mich ging’s leider als Sozius bei Hannes Richtung Rostock ca. 293 km – über Frankfurt (Oder), Bad Freienwalde (Oder), Angermünde, Prenzlau, Neubrandenburg, Stavenhagen, Teterow, Laage nach Dummerstorf weiter. Vor der alten Dummerstorfer Mühle sattelte ich dann nochmal um auf Uwes Moped. Uwe und Hans Karl brachten mich sicher nach Hause.
Alles in allem war es eine gelungene Tour mit leider etwas zuviel Regen. Es ist eine herrliche Gegend, durch die wir gefahren sind und beim Cruisen kam dann der Gedanke diese Tour, vielleicht mit der einen oder anderen Unterkunft, 2018 zu wiederholen. Dann haben wir bestimmt auch besseres Wetter.